Inventar Nr.: GS 19367
Werktitel: Portraits, Noms et Qualitez des Ambassadeurs assemblez tant a Munster qu'Osnabruk, pour le Traité et Conclusion de la Paix Generalle, Stichwerk mit Druckgraphik, insgesamt 32 Stiche
Beteiligte Personen:
Stecher:unbekannt
Stecher der Vorlage:mehrere Beteiligte, Kopie nach
Inventor:Anselmus van Hulle (1601 - nach 1674)
Verleger:Baltazar Moncornet (1598 - 1668)
Datierung:
Entstehung der enthaltenen Stiche:1645 - 1650 (geschätzt)
Träger: Ledereinband
Maße: 20,4 cm (Höhe)
15,7 cm (Breite)
1,3 cm (Dicke)
Anmerkungen:
Kommentar: Der Band ist in Leder gebunden mit goldgeprägtem doppelschwänzigen Löwen und den Initialen W. L. auf den Buchdeckeln. Doppelte Blindlinien bilden einen Außenrahmen mit Prägestempeln in den Ecken. Hallo weist den Stempel Wilhelm VIII. von Hessen-Kassel zu. Vgl. Rudolf Hallo: Das Kupferstichkabinett und die Bücherei der Staatlichen Kunstsammlungen zu Kassel. 2. veränderte Aufl., Kassel 1933, S. 18, Nr. 190; 159.
Den Stichen ist ein zweiseitiges handgeschriebenes Inhaltsverzeichnis vorangestellt.
Der Band umfasst 32 Stiche der Folge "Portraits, Noms et Qualitez des Ambassadeurs assemblez tant a Munster qu'Osnabruk, pour le Traité et Conclusion de la Paix Generalle", die von Baltazar Moncornet in Paris verlegt wurde. [fol. 18] und [fol. 29] weisen im Unterschied zu allen anderen Blättern keine Verlegeradresse auf.
Die Serie besteht aus einem Titelblatt und 35 Porträts von Gesandten, die an den Verhandlungen des Westfälischen Friedens mitwirkten. Im vorliegenden Band fehlen Nr. 9 (Dargestellter unbekannt), 34 (Willem Ripperda, 1600 - 1669) und 35 (Adriaan Pauw, 1585 - 1653). Im Inhaltsverzeichnis wurde eine Zeile für den neunten Stich freigelassen und dieser später mit Feder in Blau als fehlend eingetragen.
Die Mehrheit der Stiche geht auf Werke von Anselmus van Hulle zurück. Der Genter Maler schuf ab 1646 zahlreiche Gesandtenporträts, die er ab 1648 von Paulus Pontius, Pieter de Jode d. J., Cornelis Galle d. J., Matthäus Borrekens und Conrad Woumans in Kupfer stechen ließ. Die Stichfolge war sehr beliebt, wurde in mehreren Auflagen veröffentlicht und vielfach kopiert. Bei den von Montcornet verlegten Stichen handelt es sich wohl vielfach um Kopien nach den Hulle-Stichen. Einige Blätter weisen jedoch auch Unterschiede auf, so dass bei Nr. 2, 8 und 12 Hulle als Inventor ausgeschlossen werden kann. Vgl. die Tabelle bei Gerd Dethlefs: Friedensboten und Friedensfürsten. Porträtsammelwerke zum Westfälischen Frieden. In: Graphische Porträts in Büchern des 15. bis 19. Jahrhunderts. Wolfenbüttel 1995, S. 106-113.
Der Stecher, der von Moncornet verlegten Serie, ist nicht bekannt. Auch die Datierung der Platten ist nicht abschließend geklärt. Gerd Dethlefs vermutete zunächst eine Publikation der Folge um 1650. In seiner Dissertation geht er jedoch davon aus, dass einige Blätter schon während der Friedensverhandlungen entstanden, darunter die Porträts von Henri d'Orléans-Longueville, Frans van Donia, Claude Chabot und Alvise Contarini. Auch der Titel der Folge legt seiner Ansicht nach ein Erscheinen vor dem Friedensschluss von 1648 nahe. Vgl. Dethlefs 1995, S. 100, 125; ebd.: Friedensappelle und Friedensecho. Kunst und Literatur während der Verhandlungen zum Westfälischen Frieden. Münster (Westfalen), Univ., Diss. 1998, S. 83. Nach New Hollstein ist bezugnehmend auf Duchhardt von einer Datierung nach 1648 auszugehen, da die von Moncornet verlegten Stiche nach Pieter de Jode entstanden sein könnten. Vgl. The New Hollstein Dutch & Flemish etchings, engravings and woodcuts. 1450-1700. The De Jode dynasty. Part IX. Pieter de Jode II, S. 22, Nr. 109-170.
Die Stiche weisen bräunliche Flecken auf und haben teilweise am oberen Rand Verfärbungen, die von einem älteren Wasserschaden stammen.
Foliierung: Die Stiche sind nicht foliiert, aber in der Platte nummeriert.
Montierung: Die Stiche sind eingebunden.
Buchblock: [fol. 6] ist etwas schmaler als die übrigen Buchseiten.

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Letzte Aktualisierung: 29.09.2021



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