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Inventar Nr.: GS 20355
Werktitel: Vue marches et servant a l'hist. de Louis XIV, Sammelband mit Druckgraphik, insgesamt 145 Stiche
Beteiligte Personen:
Stecher:Jan van Huchtenburgh (1647 - 1733)
Adriaen Frans Boudewyns (1644 - 1711)
mehrere Beteiligte
Künstler/-in:Abraham Genoels (1640 - 1723)
Inventor:Adam Frans van der Meulen (1632 - 1690)
Datierung:
Entstehung der enthaltenen Stiche:1659 - 1700 (geschätzt)
Träger: Ledereinband
Maße: 83,8 cm (Höhe)
68,6 cm (Breite)
8,5 cm (Dicke)
Anmerkungen:
Kommentar: Der Band ist in Leder gebunden. Der goldgeprägte Rücken mit acht Bünden trägt ein rotes Titelschild. Die Buchdeckel sind mit einem goldgeprägten doppelschwänzigen Löwen mit Krone und den Initialen W. L. versehen. Hallo weist dem Stempel Wilhelm VIII. von Hessen-Kassel zu. Vgl. Rudolf Hallo: Das Kupferstichkabinett und die Bücherei der Staatlichen Kunstsammlungen zu Kassel. 2. veränderte Aufl., Kassel 1933, S. 18, Nr. 190; 159.
Das dreiseitige Inhaltsverzeichnis wurde von Johann Christian Entzeroth (um 1757 – 1814) auf Französisch verfasst.
Der Band umfasst Stiche nach Adam Frans van der Meulen, die für das Reproduktionsstichwerk „Cabinet du Roy“ gefertigt bzw. in dieses aufgenommen wurden. Fol. 1-19 mit dem Porträt van der Meulens sowie Ansichten von Schlössern, Schlachten und von Ludwig XIV. von Frankreich eroberten Städten entsprechen Band XVI des Stichwerkes (Vues, entrées et autres sujets servant à l’histoire de Louis XIV.). Fol. 19-41 mit ähnlichen Sujets gehören zu Band XVII (Vues, entrées et autres sujets servant à l’histoire de Louis XIV. ). Die Landschaften nach Van der Meulen und von oder nach Abraham Genoels auf fol. 42-81 stammen aus Band XVIII (Paysages, morceaux d’estudes, &c).
Das fünfzigbändige „Cabinet du Roy“ wurde von Jean-Baptiste Colbert, dem Finanzminister Ludwigs XIV., initiiert. Es sollte den Ruhm des Königs und die kulturellen und wissenschaftlichen Leistungen seiner Regentschaft verbreiten. Es entstanden Stiche zu den königlichen Kunstsammlungen, Gebäuden, Gärten und Festen sowie verschiedene naturwissenschaftliche Schriften.
Der königliche Hofmaler Van der Meulen erhielt 1669 die Genehmigung, seine Werke stechen zu lassen. Wohl auf eigene Initiative ließ er Platten für das „Cabinet du Roy“ schaffen, die er dem König zum Kauf anbot. 1670 und 1674 erwarb dieser einige Platten, während 1685-1688 je 200 Abdrucke der neu geschaffenen Platten gekauft wurden.
Folgende Stecher waren an der Herstellung der Platten beteiligt: Jan van Huchtenburgh, Adriaen Frans Boudewyns, Nicolas und Robert Bonnart, Gérard Scotin, Nicolas Cochin, Charles Simonneau, Franz Ertinger und Romeyn de Hooghe.
Der in der Überschrift des Inhaltsverzeichnisses genannte Pieter van der Meulen, Bildhauer, Maler und Bruder von Adam Frans, war nicht an der Fertigung der Vorlagen beteiligt. (HK)
Zum „Cabinet du Roy“ vgl. Quaeizsch, Christian: König Ludwig XIV. von Frankreich und die Tableaux du cabinet du Roi, Paris 1677/79, in: Fürstenglanz. Die Macht und Pracht. Ausstellungskatalog. Wien, Belvedere, Wien 2016, S. 85-88.
Zu den Stichen nach Van der Meulen vgl. Richefort, Isabelle: L'oeuvre gravé de Van der Meulen, in: A la gloire du Roi. Van der Meulen, peintre des conquêtes de Louis XIV, Paris 1998, S. 322-327.
Foliierung: Beim ersten Stich fehlt die Foliierung. Die restlichen Seiten sind oben rechts mit Feder in Braun foliiert.
Mehrere Stiche scheinen zu einem späteren Zeitpunkt anders gefaltet worden zu sein, wodurch die alte Federfoliierung sich nun auf der Versoseite befindet und beim Durchblättern nicht mehr zu sehen ist (fol. 23; 24). Die meisten dieser Blätter wurden daher zusätzlich mit Bleistift foliiert (fol. 21; 26; 32; 33; 34; 36; 37; 43; 69; 70).
Die Stiche sind zudem unten rechts mit Bleistift nummeriert. Bei mehreren Stichen auf einer Seite wurde nur der letzte Stich bezeichnet. Die Nummer entspricht stets der Seitenzahl. Auf fol. 19 wurde die Bleistiftnummerierung angeschnitten.
Montierung: Die großen querformatigen Stiche sind ein bis dreimal vertikal gefaltet und auf den Falz geklebt. Die größeren Stiche im Hochformat sind am oberen und rechten Rand gefaltet, umgeklappt und links auf den Falz geklebt. Der Rest der Blätter ist eingebunden. Bei einigen Stichen sind an den Rändern jeweils Papierstreifen angestückt, um sie dem Format des Buchblockes anzupassen (fol. 28; 30; 45-52; 71-74).
Buchblock: Die Innenseiten der Buchdeckel sind mit Marmorpapier beklebt. Das Inhaltsverzeichnis ist aus bläulichem Papier. Bei fol. 32 besteht der Falz aus dem Teilstück eines Stiches. Der Band ist mit einem Sprengschnitt in Rot und Blau versehen.


Literatur:
  • Hallo, Rudolf: Das Kupferstichkabinett und die Bücherei der Staatlichen Kunstsammlungen zu Kassel. 2. veränderte Aufl. Kassel 1933, S. 16, Kat.Nr. Ecole Flamande, Nr. 11.


Letzte Aktualisierung: 29.09.2021



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