Inventar Nr.: GS 20389
Werktitel: Recueil de Watteau. IV. Part., Stichwerk mit Druckgraphik, insgesamt 132 Stiche
Beteiligte Personen:
Inventor:Antoine Watteau (1684 - 1721)
Stecher:mehrere Beteiligte
Datierung:
Entstehung der enthaltenen Stiche:1717 - 1748 (geschätzt)
Träger: Halbledereinband
Maße: 65 cm (Höhe)
49,5 cm (Breite)
4,5 cm (Dicke)
Anmerkungen:
Kommentar: Mit geädertem dunkelbraunen Kleisterpapier beklebter Pappeinband mit Lederecken, goldgeprägtem Lederrücken und rotem Rückenschild.
Das Inhaltsverzeichnis wurde von Johann Christian Enzeroth angelegt. Auf dem Vorsatzblatt befindet sich ein Eintrag von Johann Georg Freese, Hofmaler und Intendant der Gemäldegalerie Wilhelms VIII. von Hessen-Kassel: „Estampes de Watteau / quatrieme et derniere partie / 130. pieces. / 1746.“ (Drucke von Watteau / vierter und letzter Teil / 130 Stück. / 1746).
Bei dem vorliegenden Band handelt es sich um den zweiten der beiden Bände des "L‘Œuvre gravé“ mit Stichen nach Gemälden Watteaus (vgl. Inv.-Nr. GS 20390). Sie bilden zusammen mit den zwei Bände umfassenden „Figures de différents caractères“ nach Zeichnungen Watteaus von 1726 und 1728 den „Recueil Jullienne“ (vgl. Inv.-Nr. GS 20319, GS 20320). Initiator des Projektes war Jean de Jullienne, Freund und Mäzen Watteaus. Für das "L‘Œuvre gravé“ kaufte er jeweils 100 Abzüge von 36 bereits existierenden Platten und ließ zudem zahlreiche neue Reproduktionsstiche von 28 verschiedenen Stechern anfertigen. Die Arbeiten entstanden zwischen 1727 und 1735 und wurden einzeln veröffentlicht. 1735 schließlich gab Jullienne 100 Exemplare des vollständigen Sets mit 271 Stichen heraus. Teil 2 des "L‘Œuvre gravé“ umfasst bis zu 153 Stiche. In dem vorliegenden Band befinden sich zusammen mit dem Titelblatt und der allegorischen Fabel „L’art et la nature“ insgesamt 132 Stiche.
Vgl. Dacier, Émile; Vuaflart, Albert: Jean de Jullienne et les graveurs de Watteau au XVIII. siècle. Historique. Paris 1922.; Sahut, Marie-Catherine; Raymond, Florence: Antoine Watteau et l’art de l’estampe. Ausstellungskatalog. Paris, Musée du Louvre. Paris 2010, S. 77-113.
Foliierung: Die Seiten sind, Vorsatz, Inhaltsverzeichnis und mehrere Leerseiten ausgenommen [fol. I-V], in der oberen rechten Ecke mit Feder in Schwarz foliiert. Nur die ersten beiden Stiche [fol. IV] und [fol. V] wurden nicht foliiert. Auf fol. 1 wurde die Foliierung mit Graphit eingetragen.
Montierung: Die Stiche sind eingebunden. Fol. 54 ist auf einen Papierstreifen montiert, der an die vorangehende Seite geklebt wurde. Der Stich von 1648 scheint später hinzugefügt worden zu sein.
Buchblock: Für das Inhaltsverzeichnis wurde bläuliches Papier verwendet [fol. II-III]. Die restlichen Seiten weisen die folgenden drei Wasserzeichen auf: „Doppelköpfiger Adler mit Herz auf der Brust und Krone über den Köpfen“, „T [Brunnen] D“ (Thomas Dupuy) und „P [Herz] G“ (Pierre Gourbeyre). Zu den Wasserzeichen des "L‘Œuvre gravé" vgl. Dacier / Vuaflart 1921-1929 II, S. 85.
Der Band ist mit einem Sprengschnitt in Rot und Blau versehen.

Weitere Materialien zum Download:

Literatur:
  • Hallo, Rudolf: Das Kupferstichkabinett und die Bücherei der Staatlichen Kunstsammlungen zu Kassel. 2. veränderte Aufl. Kassel 1933, S. 16, Kat.Nr. Ecole françoise, Nr. 3.
  • Lukatis, Christiane: "allerhand Kupferstiche und Zeichnungen berühmter Meister". Die Landgrafen von Hessen-Kassel als Graphiksammler. In: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde 104 (1999), S. 131-154, S. 136.
  • Brakensiek, Stephan: Vom "Theatrum mundi" zum "Cabinet des Estampes". Das Sammeln von Druckgraphik in Deutschland 1565-1821 (Studien zur Kunstgeschichte 150). Hildesheim/Zürich/New York 2003, S. 399-400.


Letzte Aktualisierung: 04.12.2020



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