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Die Bibliotheksverzeichnisse der Wilhelmshöher Schlossbibliothek von um 1790 und 1814 erwähnen einen Albrecht Dürer gewidmeten Klebeband mit 141 Stichen: „Eine Sammlung von Albr. Dürers Wercken; mit 141. Blättern“ (vgl. Kassel, Murhardsche Bibliothek, Handschriftenabteilung, 2° Ms. Hass. 784, S. 773 und 2° Ms. Hass. 767, S. 1058). Im Verzeichnis von 1814 ist darunter von anderer Hand „in 7 Mappen“ notiert worden, also zu einem Zeitpunkt, als der Band bereits aufgelöst gewesen sein muss. Im 19. Jahrhundert scheint der Bestand noch einmal erheblich gewachsen zu sein, denn Rudolf Hallo schreibt, dass die 293 Dürer-Stiche 1908 auf Einzelkartons aufgelegt wurden und in sieben Kästen und einer Mappe verwahrt werden (Hallo 1933, S. 14). Der heutige Bestand umfasst 282 von und nach Dürer gestochene Blätter, die lose vorliegen. Es ist nicht klar, welche davon sich ursprünglich im Klebeband befanden. Ausgeschlossen werden können die 1933 und 1940 erworbenen Stiche (Inv.-Nr. GS 23207, GS 10532, GS 10533) sowie vermutlich das Blatt aus dem Besitz des Verlegers und Buchhändlers Heinrich Friedrich Samuel Haendcke (tätig 1849 - 1896) (Inv.-Nr. GS 10519) und die von der Akademie der Bildenden Künste Kassel gestempelten Blätter (Inv.-Nr. GS 10825, GS 10826, GS 25991, GS 25992, GS 25993, GS 25994, GS 25995). Die restlichen Dürer-Stiche wurden dem Band vorerst zugeordnet. Sie sind nach den Werkverzeichnisnummern bei Schoch sortiert. Stiche ohne Schoch-Eintrag wurden an den Schluss gestellt. Der „Christuskopf mit Dornenkrone“ von Hans Sebald Beham (Inv.-Nr. GS 10704), ehemals Dürer zugeschrieben, stammt wohl ebenfalls aus dem aufgelösten Dürer-Band. Dies ist erkennbar an der oben rechts mit Feder in Braun eingetragenen „80“, die der Foliierung der Klebebände gleicht. HK |